Wie eine einfache Suppe zu meinem kulinarischen Erbe wurde
Ich erinnere mich noch genau: Mein Vater stand jeden Silvesterabend in der Küche, während draußen die Feuerwerke knallten. Sein großer gusseiserner Topf – voll mit duftender Rindfleischsuppe, Speck und einer guten Portion Sherry – war genauso sehr Teil unserer Familientradition wie der Countdown um Mitternacht.
„Eine gute Suppe braucht Zeit – genau wie gute Gespräche“, pflegte er zu sagen, während er den Deckel hob und prüfend roch. Damals verstand ich nicht, warum er stundenlang über dem Herd stand, wenn es doch auch Instantbrühe gab. Heute weiß ich: In diesem Topf steckte mehr als nur Fleisch und Gemüse. Es war seine Art zu sagen: „Ich sorge für euch.“
Warum dieses Rezept in keiner Küche fehlen sollte
1. Es ist pure Nostalgie in einer Schüssel
Die Kombination aus rauchigem Speck, zartem Rindfleisch und der scharfen Tabasco-Note erinnert mich an kalte Winterabende, an denen wir uns um den Küchentisch drängten. Der Trick meines Vaters? Sherry nicht nur zum Kochen, sondern auch für den Koch! (Ein Schluck für den Topf, einer für ihn – „zum Abschmecken“).
2. Ein Gericht, das Geschichten erzählt
- Die Gewürznelken kommen aus der alten Holzdose, die schon Oma benutzte.
- Der Speck wurde früher vom Metzger des Vertrauens geschnitten – „nicht so mager wie heute“.
- Die Brechbohnen kamen immer tiefgefroren, weil „frisch eh keinen Unterschied macht“.
3. Perfekt für moderne Köche
✔ Meal-Prep-Wunder: Schmeckt am zweiten Tag noch besser.
✔ Grillbegleiter: Die Schärfe passt perfekt zu Steak & Co.
✔ Customizable: Champignons? Mehr Peperoni? Alles erlaubt!
Drei Lektionen, die ich von Papa lernte
1. „Ein guter Topf ist wie ein guter Freund – hält ein Leben lang“
Sein uralter Le Creuset (mit abgeblätterter Emaille) war heiliger als jedes Küchengerät. „Der gibt die Hitze weiter wie Omas Strickjacke Wärme“, scherzte er.
2. „Suppe wird nie versalzen – wenn du mit Liebe rührst“
Seine Philosophie: Langsam abschmecken, immer wieder probieren, nie hetzen. Ein Rat, der auch im Leben gilt.
3. „Die besten Zutaten sind Geduld und ein voller Weinberg“
Der Sherry war sein Geheimnis – nicht nur im Topf. „Wenn die Gäste kommen, stell den Rest der Flasche einfach daneben.“
Fazit: Mehr als nur ein Rezept
Diese Suppe ist mein kulinarisches Familienalbum. Jeder Löffel erzählt von Silvesterabenden, an denen wir lachten, während der Topf vor sich hin blubberte. Von Papa, der mit rotem Kopf behauptete: „Noch fünf Minuten!“, obwohl wir alle wussten: Es würde eine Stunde werden.
Für alle, die es probieren: Kocht sie für jemanden, den ihr liebt. Und vergesst den Sherry nicht – für den Topf. Und für euch.
Mitternachtssuppe für Silvester
Papas legendäre Rindfleischsuppe – ein Geschmack von Zuhause! Diese kräftige Kombination aus zarter Rinderhüfte, rauchigem Speck und pikanten Brechbohnen köchelt über Stunden zu perfekter Harmonie. Angereichert mit Sherry und Tabasco wird sie zum mitreißenden Geschmackserlebnis. Ein Rezept, das nicht nur satt macht, sondern auch warme Erinnerungen weckt. Perfekt für kalte Tage, gemütliche Abende oder als sättigende Vorspeise zum Grillen. Einfach, ehrlich, unvergesslich – genau wie Papas Küche!

Zutaten
Fleisch
Fett
Gemüse
Gewürze und Flüssigkeiten
Zubereitung
-
Vorbereitung
- Fleisch abtupfen und in 3-4 cm Würfel schneiden
- Speck in dünne Streifen schneiden
- Zwiebeln halbieren und in feine Ringe schneiden
- Knoblauch pressen
- Paprika/Peperoni entkernen und streifen
- Gewürze bereitstellen
-
Anbraten
- Schmalz im Gusseisentopf bei mittlerer Hitze erhitzen
- Speckwürfel goldbraun anbraten, herausnehmen
- Rindfleisch portionsweise scharf anbraten (ca. 3 Min./Charge)
- Fleisch herausnehmen, Zwiebeln und Knoblauch im Fond anschwitzen
-
Schmoren
- Fleisch und Speck zurück in den Topf geben
- Pfeffer, Nelken, Lorbeer und Paprika zugeben
- Mit Sherry ablöschen, einkochen lassen
- Heiße Brühe angießen, aufkochen
- Hitze reduzieren, Deckel schließen
- Bei leichter Blase 1,5 Std. köcheln lassen
-
Finale
- Brechbohnen und Peperoni zugeben
- Ohne Deckel weitere 30 Min. garen
- Mit Salz, Tabasco und Sherry abschmecken
- Lorbeer und Nelken entfernen